Alte Baufüchse, die schon ein paar Bodenplatten gebaut haben oder zumindest daran beteiligt waren, werden das Thema als entmystifiziert abhaken. Alles kein Hexenwerk: Gelände einnivellieren, mit dem Bagger einebnen, Schnurgerüst bauen, 17 mal nachmessen und dann anfangen die Fundamentstreifen für die Schalungssteine auszubuddeln. Schalsteine setzen, mit Beton ausgießen lassen. Dann eine Feinplanie innerhalb der Bodenplatte mit Bagger anlegen, mit Rüttlern verdichten, Abwasserleitungen und Leerrohre an die entsprechenden Stellen eingraben und erneut einebnen und glätten. Dann die XPS-Platten einlegen, evtl. eine Spiegelfolie verbauen, Stahlmatten einlegen, Blitzschutz installieren, Schalung um die Bodenplatte anbringen und dann das Ganze mit Fertigbeton ausgießen. Klingt einfach, bedarf aber eben der Erfahrung, wie man es macht. Denn wenn die Bodenplatte mal gegossen ist und krumm, schief und uneben ist, dann sind aufwändige Nacharbeiten nötig.
Außerdem bedarf es eines ordentlichen Maschinenparks: 8-Tonnen-Bagger, Minibagger, Rüttler groß und klein, ein Lkw, der das ganze Geraffel herumkarrt und der möglichst noch einen Kran drauf hat, mit dem man schwere Brocken herumheben kann. Außerdem bedarf es eines gerüttelten Maßes an Erfahrung, mit den Geräten umzugehen. So gesehen war ich beim Bodenplattenbauen mehr Zaungast als Aktiver, habe mehr fotografiert, gefilmt und dokumentiert als selbst montiert. Das lag allerdings auch daran, dass die Jungs von Ertl-Bau ein eingespieltes Team sind, in dem jeder weiß, was als nächstes zu tun ist. Bevor die lange erklärt haben, was ich tun könnte, haben sie es schon selbst erledigt. Da kommt man sich ein bisschen verloren und überflüssig vor. Andererseits konnte ich mich in dieser Zeit um andere Dinge kümmern, damit es nach der Lieferung der Holzhülle unseres Hauses zügig weiter gehen kann. Neben dem Bauen der Bodenplatten gab es für die Bodentruppe von Ertl-Bau noch eine Reihe weiterer Arbeiten.
Sparpotenziale gibt es hier nur, wenn man andere Wege der Fundamentierung geht, als den einer gegossenen Betonbodenplatte. So hätten wir beispielsweise auch mit Punkt- oder Schraubfundamenten arbeiten können. Gerade Letztere bieten relativ großes Einsparungspotenzial, vorausgesetzt der Boden ist nicht felsig sondern erdig und weich. Das ist bei uns allerdings nicht der Fall, weshalb Schraubfundamente leider nicht infrage gekommen sind. Im Buch werde ich auf derlei Alternativen noch detaillierter eingehen und auch versuchen, die Einsparungspotenziale zu beziffern. Für solche Recherchen habe ich in der aktuellen Bauphase leider keine Zeit.
Da uns die Endabrechnung für die Bodenplatten noch nicht vorliegt, kann ich dazu aktuell noch nichts abschließendes sagen, werde das aber zu gegebener Zeit nachreichen.
Damit sind wir mit den Erdarbeiten durch und im nächsten Blogbeitrag werden wir uns unserem eigentlichem Thema, dem Haus widmen. Zunächst geht es um die Konzeption des Hauses, bei der am Ende gleich drei Häuser "herausgefallen" sind. Aber wie gesagt: dazu im nächsten Blogbeitrag mehr.