Veröffentlicht: 24.05.2021

Blog #48: Küche fliesen

Zugegeben, „Küche fliesen“ klingt ein bisschen hochtrabend angesichts der Tatsache, dass es sich lediglich um die Fensterbank und ca. 1 m² Wandfläche handelt. Aber immerhin bin ich auch auf diesen stolz, denn es ist mein erster Fliesenjob, den ich ohne meinen „Fliesen-Coach“ Milan ganz alleine durchgezogen habe. Und schafft man einen Quadratmeter, dann schafft man auch mehr. Allerdings gibt es in unserer Küche einfach keine weitere Notwendigkeit, mehr Fliesen zu verlegen. Der Boden ist aus Holz, die Wände sind farbig gestrichen, vor dem Spülbecken ist ein Fenster und hinter dem Kühlschrank braucht kein Mensch Fliesen, denn dort sieht man sie nicht.
Dafür haben wir viel Zeit darauf verwendet, die passenden Fliesen zu finden. Fündig geworden sind wir schließlich da, wo auch die Fliesen für unsere Duschen herkommen: beim Berliner Fliesenmarkt bzw. dessen Online-Department „keramics.com“. Dort gibt es neben vielen anderen auch mediterrane und orientalische Fliesenprogramme. Im Patchwork-Sortiment hat es uns auch die eine oder andere Fliese angetan. Aber schließlich haben wir im Vintage-Programm die Retrofliese „Padua Mix“ aus dem Vintage-Programm gefunden, die uns am besten gefallen hat. Sie wird zukünftig gut mit weiteren Retro-Elementen in unserer Küche harmonieren. Dort wird nämlich auch die rund 70 Jahre alte Küchenkommode von meiner Oma stehen, die in den letzten 50 Jahren zunächst ein Dasein als Vorratsschrank im Keller meiner Eltern, dann im Keller meines Bruders gefristet hat. Nach dieser langen Zeit wird sie in unserem Haus einen Ehrenplatz in der neuen Küche erhalten.

 

Unsere Fliesen für die Küche: Padua Mix von Keramics.com

Die Fliesen könnten – je nach Gestaltung des Umfelds – auch ein mediteranes oder orientalisches Flair versprühen. Bevor es mit der Arbeit losgeht legen wir die Fliesen erst mal aus und ordnen sie so an, wie wir sie gerne an der Wand hätten. Denn in dieser Kollektion gibt es sieben verschiedene Fliesenmuster, die irgendwie zueinander passen sollten. 

Anbringen einer Aluleiste als Auflagefläche für die Fliesen.

Danach bereiten Edith und ich die bereits gestrichene Wand vor. Dazu wird eine Aluleiste auf der Höhe der Unterkante der Küchenarbeitsplatte an die Wand geschraubt. Sie dient dazu, die Fliesen in der Waage zu halten. 

Leihgabe von einem Freund: Fliesenschneide-Gerät von Sigma.

Dankenswerterweise hat mir Milan sein Fliesenschneidgerät ausgeliehen, so dass ich die Fliesen für die Fensterbank zuschneiden kann. Der Kauf eines solchen Schneidegeräts macht wenig Sinn, da man es nach Abschluss der Arbeiten nie mehr braucht. Ggf. kann man sich ein solches Gerät entweder im Verleih, wie beispielsweise bei Boels-Rentals, beschaffen oder man fragt bei einem örtlichen Fliesenleger, ob der sein Gerät übers Wochenende entbehren kann. 

Wer allerdings mehr als unsere homöopathische Fliesendosis in seinem Haus verlegt oder gar soviel Gefallen an dem Job findet, dass er zum heimlichen Fliesenjunkie mutiert, für den lohnt sich die überschaubare Investition von ab € 269,- für ein solches Fliesenschneidegerät. 

Abschlussleiste für die Fliesenkanten aus gebürstetem Edelstahl.

Nicht vergessen sollte man sich im Vorfeld die entsprechenden Abschlussleisten für die Fliesen zu besorgen. Die finde ich - genauso wie bereits bei den Fliesen für die Duschen - beim Fliesen-Center-Wernberg (Kärnten) im reichhaltigen Sortiment der deutschen Firma Blanke (Katalog-Download siehe Downloadkasten rechts). 

Abschlussleiste auf der Küchenarbeitsplatte

 

Für die verschiedenen Anforderungen gibt es unterschiedlich geformte Abschlussleisten aus diversen Materialien wie Messing, Alu oder Edelstahl.  Als Abschlussleiste zwischen Küchenarbeitsplatte und Kühlschrank habe ich ein quadratisches Profil verbaut. 

Abschlussleiste für Fensterbank- und Wandfliesen.

Ein bisschen „tricky“ wird es da, wo die Edelstahlleiste die Fensterbank verlässt und unter dem Fliesenspiegel an der Wand weitergeführt wird. 

Zuschneiden der Abschlussschiene.

Hierfür muss ich einen Teil des „Unterbaus“ der Edelstahlschiene abflexen. 

Fliesenkleber anmischen.

Nun gilt es den Fliesenkleber anzurühren und die Fensterbank damit einzustreichen. 

Flexkleber für drinnen und draußen.

Ich verwende dazu den gleichen Flexkleber, den ich bereits beim Verfliesen der Duschen verwendet habe. 

Flexkleber mit der Zahnspachtel auftragen.

Man sollte auch nicht vergessen die Wände und den Fensterrahmen - wie hier zu sehen - vor der Arbeit abzukleben, um sich aufwendige Reinigungsarbeiten und Nachstreichen zu sparen. 

Zuschneiden der Fliesen

Hier schneide ich die Fliesen für die Fensterbank zu. Auch das Schneiden der Fliesen bedarf eines gewissen Fingerspitzengefühls und eines „trockenen“, aber nicht zu festen Schlags auf den Hebel des Schneidegeräts. Zu stark draufgehauen und schon ist die Fliese zerbröselt. Bei zu wenig Druck tut sich nichts. Es empfiehlt sich auf jeden Fall mehr Fliesen zu kaufen, als man benötigt … denn Verschnitt lässt sich nicht und Bruch nur schwer vermeiden. 

Fliesenschneidegerät von Sigma.

Fliesenschneidegerät von Sigma. Mein Fliesen-Coach Milan schwört darauf. 

2-mm-Fugenkreuze sorge für gleichmäßigen Abstand.

Die Fliesen werden in das Kleberbett gedrückt und mit der Wasserwaage ausgerichtet, damit sie gerade sitzen. 

Einsetzen der Fugenkreuze, bevor die nächste Fliese kommt.

Mit 2-mm-Fugenkreuzen wird zu allen Seiten der gleiche Fugenabstand hergestellt. 

Weiter geht es mit der Wand.

Nach der Fensterbank geht es mit der Wand weiter. Auch hier habe ich die Randbereiche abgeklebt, damit die frisch gestrichene Wand nicht versaut wird. Mit der Wasserwaage stelle ich sicher, dass die Fliesen in einer Ebene liegen und nicht irgendwo hervorspitzeln oder zu tief im Kleberbett liegen. 

Einarbeiten des Fugenmaterials in die Fugen.

Nachdem der Fliesenkleber ausgehärtet ist arbeite ich mit der Fugenkelle das Fugenmaterial in die Fugen und lasse auch das antrocknen. 

Abwaschen des überflüssigen Fugenmaterials mit einem feuchten Schwamm.

Dann wird das überflüssige Fugenmaterial mit einem feuchten Schwamm abgewaschen. 

Fertig.

Fertig. Sieht gut aus und zwar genau so, wie wir uns das vorgestellt haben. 


Im nächsten Blog-Beitrag geht es um den Einbau des Parkettbodens in unserem Koch-Ess-Wohnbereich.

 

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